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Milchbetrieb geht ideenreich seinen Weg

Uta Lücking zu Gast auf dem Hof Weskamp in Herste

„Regional, digital und mit viel Herzblut“, so lässt sich das Wirtschaftskonzept von Stefan Weskamp auf dem Hof Weskamp in Herste knapp zusammenfassen. Auf Einladung des Jungbauern und seiner Partnerin Elisa Kühlewind besuchte Uta Lücking, Landtagskandidatin von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN, den Hof. Begrüßt wurde sie dabei auch von Mutter und Vater Weskamp sowie dem in der vorausgegangenen Nacht geborenen Zwillingskälbchenpaar.

Der Hof am Rande der Driburger Ortschaft Herste wird seit Generationen als Familienbetrieb geführt. Haupteinnahmequelle des konventionell geführten Betriebes ist der Verkauf der Milch, die von den etwa 100 Kühen täglich gemolken wird. Eine Neuanschaffung sind die zwei vollautomatisierten Melkroboter, die einen wahren Quantensprung in der Technisierung von Arbeitsabläufen auf einem Bauernhof darstellen. Die Kühe, allesamt mit Chips in ihren Halsbändern ausgestattet, suchen die Roboter eigenständig auf. „So kann jedes Tier nach seinem eigenen Rhythmus die Milch abgeben“, erklärt Stefan Weskamp. „Einige kommen zweimal täglich, einige dreimal oder viermal bei Tag und auch während der Nacht“, ergänzt Elisa Kühlewind. Die Zitzen werden mit Lasertechnik erkannt, von der Maschine vor dem Melkvorgang gereinigt und danach auch gepflegt. Angenehm für die Tiere und zeitlich sehr entlastend für den Bauern, der damit mehr Freiräume gewinnt für die vielen anderen anfallenden Arbeiten.

Der Hof arbeitet beinahe autark, denn das Futter für die Kühe sowie die Einstreu werden auf den eigenen Feldern bzw. angepachteten Flächen selbst produziert. Die anfallende Gülle sowie der Mist der Tiere wird dabei auf diesen Flächen wiederum ausgebracht, so dass der Zukauf künstlicher Düngemittel verringert werden kann.  Durch diese Wirtschaftsweise wird ein Gleichgewicht von Entnahme und Zuführung von Stoffen angestrebt. Mit der großzügigen Erweiterung und Modernisierung der Stallanlage konnte gleichzeitig eine deutliche Anhebung des Tierwohlstandards auf dem Hof erreicht werden.

Besuchende können inzwischen Produkte des Hofes und anderer Höfe der Umgegend wie Milch, Eier, Honig, Kartoffeln und weitere im Selbstbedienungs-Hofladen direkt kaufen. Stefan Weskamp hält viel von lokaler Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte. „Kurze Wege sind wichtig, damit es insgesamt ökologisch sinnvoll bleibt“, unterstützt auch Uta Lücking diese Auffassung. „Der Kreis Höxter als Ökomodellregion ist im Bereich Direktvermarktung schon sehr weit vorne.“, erläutert Bio-Landwirt Josef Schlüter vom Kreisverband der Bündnisgrünen. „Der Kreis will diesen Vorsprung aber weiter ausbauen und damit auch den Anteil an ökologisch wirtschaftenden Betrieben und Waren insgesamt stärken sowie Absatzmärkte für die Produkte ausbauen.“, fährt er fort. Eine Umstellung auf eine rein ökologische Bewirtschaftung seines Hofes strebt Stefan Weskamp momentan nicht an, da sich dafür die Rahmenbedingungen gravierend ändern müssten. Uta Lücking verwies auf die Ziele des GRÜNEN Landwirtschaftsministers Cem Özdemir, der hochwertige und zugleich bezahlbare Lebensmittel sowie ausreichende Einkommen für die Landwirte und eine artgerechte Tierhaltung zusammenbringen möchte. Ganz abgeneigt, sich mit diesen Gedanken für die Zukunft auseinanderzusetzen, ist er allerdings nicht – verschmitzt erklärte er, dass er selbst momentan mehr Ideen als Zeit zu deren Realisierung habe.

 



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